Ganz einfach

Ruf ich Dich mal an?
Du gehst ran – und dann?

Frag Dich, wie’s so geht,
der Wind weht,
der Baum noch steht?
Ob es ist zu spät?

Ich ruf Dich nicht an,
weil ich nichts sagen kann.

Nur Du bist mir wichtig.
Windstärke, Baumbestand so nichtig.
Ich glaub, ich bin nach Dir süchtig,
tick schon lange nicht mehr richtig.

Mein Es beendet den Disput:
Ruf ihn doch einfach an,
ob er zum Reanimieren vorbeikommen kann!
Vielleicht wird dann alles gut!

Spinnengewebe

Diese warme Vorsommernacht
Breitet um mich ihr Gewand
Irgendwo wird zärtlich gelacht
Ich webe mein Liebesband

Schlinge hinein unsere Namen
Blütenschwere Düfte
Sehnsuchtsvolle Zukunftssamen
Umschmeichelnde Lüfte

Behutsam umgarnt Dich das Geschmeide
Dehnbar ist es – engt nicht ein
Nur ein kleiner Widerhaken für Deine Eingeweide
Du sollst unaufhörlich bei mir sein

Ganzes geteilt

Jede einzelne Nacht

Ohne Dich verbracht

Hat es geschafft mich zu halbieren

Täglich muß ich lavieren

Die Hälfte wiederzugewinnen

Um die nächste Nacht ganz zu beginnen

Eine einzige Nacht

Mit Dir verbracht

Könnte das Dauerteilen beenden

Gedanken daran würde ich verwenden

Meine Ganzheit zu bewahren

Für Dich und unser Problemverfahren

Du wirst es wissen …

Ich habe sie nicht gekannt
Bis sie zugeschlagen hat
Unverhofft, kraftvoll – doch galant
Jetzt bin ich platt

Ich kann sie nicht beschreiben
Sie bringt Ungeahntes hervor
Lasse mich von ihr wehmütig treiben
Schieße mit ihr euphorisch empor

Sollte man mich mal fragen
Was denn Liebe ist
Werde ich versonnen sagen:
Du wirst es wissen, wenn sie es ist

Was nehmen Sie auf eine einsame Insel mit?

Früher hätte ich reiflich überlegt:

– Pfefferspray gegen wilde Tiere
– Wörterbuch Kannibalisch-Deutsch
– andere Lektüre
– Stifte und Papier (zum Muscheln analy- und katalogisieren)
– Farben für Sonnenauf- und Untergänge
– Netze gegen Moskitoüberschwänge
– Trommeln für den Busch
– alle meine Komplexe
– Foto meiner Mutter
– Tabletten gegen Infekt- und Depressionen
– Tücher zum Verhüllen
– 1 Flasche Wein (Postversand in die Ferne)
– 1 Deuter für die Sterne
– Körbe für Strand(gut)
– Sonnenhut
– Kompass gegen das Verirren
– Fäden zum Entwirren
– Steuererklärung, da überfällig
– Streichhölzer, Feuerzeug, Terminkalender, Notstromaggregat
– Taschenmesser mit Multifunktion, Surfbrett, Fotoapparat
– mein ungelebtes Leben
– Sehnsüchte, die unerfüllt …

Die Hälfte hätte ich vergessen.

Heute gleicht meine Antwort einem Pistolenschuss:
„Nur ihn, sonst gar nichts, wann fliegen wir?“

Happy-End und noch lange nicht Schluss?

Fragen über Fragen

Denkst Du oft an mich?
So wie ich an Dich?
Wollen wir die Gedanken teilen?
Irgendwie beieinander weilen?
Könnten wir uns berühren?
Gedankenlos verführen?
Endlich die Augen schließen?
Uns voll und ganz genießen?
Geraunte Liebesschwüre ganz leis.
Feueratem brandheiß.
Dein Herzschlag an meinem Ohr.
Meiner an Deinem zuvor.
Möchte staunend Dich betrachten.
In tausend Situationen.
Geträumten, gewünschten, erdachten.
Für immer in Dir wohnen.

Vertrauenssymbiose

Wenn ich an Dich denke
Seh ich dubiose Nebelbänke
Möchte mich setzen
Ohne mich zu verletzen

Du gibst mir das Vertrauen
Eigene Bänke zu bauen
Behutsam lasse ich mich nieder
Sicherheit durchzieht meine Glieder

Grenzenlosen Halt gefunden
Warte ich auf Sonnenstunden
Gestärkt, um alles zu wagen
Deine Kraft – auf mich übertragen

Meine Definition

Ideale Partnerschaft ist:
Chemie, die stimmt
Hoffnung, die glimmt

Lachen gemeinsam
Individuell, doch nie einsam
Eifersucht in Maßen
Berührungen in Ekstasen
Erlebnisse teilen

Dauerhaftes Verkeilen
Interessen vermischen
Charmant Fehler verwischen
Hochzeit ohne List

Unvergleichbar

Alle ich mit Dir vergleiche
An Dich kommt keiner ran
Unaufhaltsam ich erbleiche
Weil ich Dich nicht haben kann
Würde vieles dafür tun
– Wie fang ich es nur an –
In Deinen Armen zu ruh’n
Du bist der eine Mann
Wann kommt’s Dir endlich in den Sinn
– Zwing mich nicht zum Flirt –
Dass ich die eine Frau für Dich bin
Hab mich sicher nicht geirrt

Herzklopfen II

Plötzlich dieser Schmerz!
Ich glaub, das kommt vom Herz!
Das ausstrahlende Stechen
läßt mich in die Knie brechen.

Notruf, Blaulicht, junge Männer in weißen Kitteln
pumpen mich voll mit versicherten Mitteln.
Ich beginne meine letzte Reise,
trete ab auf unspektakuläre Weise.

Hab ich wieder ein Glück!!
Irgendwer holt mich zurück.
Ich seh ihn lüstern an,
das ist doch … mein Traummann!

Er weist mich zurück, sehr verwirrt:
„Dafür hab ich sie nicht reanimiert!“
Beschämt fall ich ins Koma.
Ganz vergessen – bin ja schon Oma!