Herbert
- At August 09, 2010
- von Kay Ganahl
- In Gedichte
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A/ Herbert. Auch wir kennen ihn seit ein paar Tagen. Was er denkt, trompetet er in die Welt hinaus.
Darin ist er ein wahrer Könner.
Er liebt die Öffentlichkeit.
Er könnte all die guten Chancen, die das negative, destruktive Umsonst am Ende der Zeiten der Menschheit auf seinen Sinngehalt hin befragen, verhindern – sie in jeder Einzelheit begutachten.
Das will er aber nicht tun.
Und er könnte einen gesellschaftlichen Prozess, der ohne Ende zu sein scheint, nach seinem speziellen Sinn tiefgründig hinterfragen, doch unterlässt es.
Es ist ein Verzicht.
Seine innere Zersetzung ist schon sehr weit fortgeschritten.
Individualität:
Was ist gegenwärtig mit ihr?
Herbert hat es sich gefragt …, aber die Antwort lässt auf sich warten.
Er gräbt andauernd in sich erfolglos herum.
Letztendlich könnte er sich allerdings einer fulminanten Nutzung unterziehen, die er fabriktechnisch organisieren würde.
Welche Nutzung ist gemeint?
Das weiß er leider nicht zu sagen …
Individualität?
Ja/Nein.
Kollektivität: sie naht jetzt rapide, muss verhindert werden.
Alles sinnvolle Soziale wird bald zersetzt werden?!
Jedenfalls befürchtet das Herbert.
Nichts bleibt noch bis zuletzt stehen, so … denkt Herbert.
Die gesellschaftliche Realität wird sehr bald verschwunden sein, als ob es sie niemals gegeben hätte.
Ja? Nein!
B/Unser Herbert ist ein Gegenkämpfer, kennt (auch sich selbst gegenüber) keine Gnade.
Das zeichnet ihn wohl aus, wenn man es recht sieht.
Was er für ganz wichtig hält und immer hoch halten wird, nämlich die Individualität, jedwede Individualität muss seiner Überzeugung nach unbedingt gerettet werden.
Dafür steht er als Mensch hundertprozentig ein, – es ist sein tägliches Ziel des Denkens und Handelns.
Er geht keine Kompromisse ein, wenn es um sein Ziel geht, gewiss nicht.
Für das Ziel kämpft er sogar mit einer gewissen Unerbittlichkeit, für die er im Land bekannt ist.
Auch schützt er jeden, der das Kollektive hasst.
Die Ruhe, in der er lange hat leben können, findet er mittlerweile eher frustrierend.
So braucht er jetzt Aktionen, um sein Selbstbewusstsein zu stärken.
Vieles wird zu seiner Freude zügig kreativ realisiert, was ihm mehrere wichtige Posten in einer Hierarchie einbringt.
Er ist, jedenfalls in diesen Tagen, … der Mann der Stunde!
C/Nützliche Aktionen, die er für sich und die Welt braucht, beruhen weit überwiegend auf Planung und Intelligenz von Einzelnen. Jede Explosion von Emotionen wäre dabei nur ein großer Fehler. Diverse intellektuell erhellende, an Herbert zu stellende Fragen wünscht er sich nunmehr aufrichtig. Jede Frage findet er berechtigt. Überhaupt ist ihm jeder lieb, der ihm eine Frage stellt. Fragen bereichern ihn stets.
Nichts kann ihn davon abbringen, ein guter Mensch sein zu wollen, seine Wünsche hinsichtlich der Gründung einer stabilen Gemeinschaft mit ihrer Ordnung sind in der Öffentlichkeit durchaus bekannt.
Er wird das Neue der über allem stehenden Individualität des Menschen vor allen Menschen ganz gezielt mit größtem Geschick und sehr engagiert öffentlich zu Markte tragen.
Kay Ganahl
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Dauertod
- At August 09, 2010
- von Kay Ganahl
- In Gedichte
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Werde
nicht – :
stehe
da
und
sterbe
den
dauertod!
Was für ein glück
oder unglück!
allgemein
im after zu hause,
die menschlein.
Und schande
wird ehre
und missmut
die zufriedenheit.
dauernd die
scherben
im haar … und
diverse weiße wolken
im bewusstsein, das
der
wahn …
überall, bei jedermann:
wahn!
Ende
Kay Ganahl
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Der vertrauenswürdige Hans E. Doppler
- At Juli 09, 2010
- von Kay Ganahl
- In Geschichten
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Arbeit. Büro. Eile. Vertrauenswürdig war er schon, was für ihn sprach. Dies sprach immer für ihn (für jedermann wohl), trug bisher auch zu seiner Beliebtheit im Kollegenkreis bei. Er wollte das nicht so recht wahrhaben, denn er hielt viel mehr auf seine Leistungsfähigkeit. Gegen das Vertrauen, das man ihm täglich entgegen brachte, wusste er aber nichts einzuwenden, da es in seinen Augen zur erfolgreichen Ausübung seines Jobs gehörte. Leistung war hier ohne eine gute Vertrauensbasis kaum möglich. Aber: Die Kollegen sollten ihn persönlich nicht mögen. Es war ihm geradezu lästig, dieses Mögen, wenn er es auch nicht offen zeigte. Das zu zeigen war ein Ding der Unmöglichkeit. Ein gewisses Ausmaß an Heuchelei gehört allerorten bis heute zur Kollegialität, was er im Grunde schon damals recht bedauerlich fand.
Eine Kollegin war für ihn ziemlich anstrengend geworden. Sie sei seiner nicht würdig, dachte sie andauernd, wie sie ihm auch hinten herum mitteilen ließ. Er fand das … nun ja, es war am Arbeitsplatz ziemlich deplatziert. Was wollte sie?
Einmal guckte sie ihn ganz fasziniert an, so dass er wegschauen musste, denn der Druck war allzu groß. Er vergrub sich in seiner Arbeit. Die Bürolampe leuchtete bis in den späten Abend hinein. Er aß im Büro. Denn sie war schließlich nicht mehr anwesend. Und sie? Sie vergrub sich liebevoll in seinem Haarschopf, wie sie imaginierte, um es kurz darauf einer Freundin am Arbeitsplatz mitzuteilen. Und späterhin die kursierenden Trennungsgerüchte dementierte, die sie selbst in der Firma in Umlauf gebracht hatte.
Gott und wir
- At Juli 07, 2010
- von Kay Ganahl
- In Gedichte
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X
Gesellschaftlich Gegebenes
Wird geglaubt
Ob von einem Gott
Oder Menschen
Geschaffen
Gedachtes
Wird benutzt, um
Fakten zu hinterfragen
Und zu unterwandern.
Jeden Tag!
Mit Verve
Vermuten wir
Hier sei kein Gott.
Oder doch:
Ein Hören ja, ein Sehen auch
XX
Welcher Mensch?
Welcher Gott?
Das Wir regiert
Bis heute.
Wir schweben –
Ende
Kay Ganahl
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Philosophisch denken
- At Juni 23, 2010
- von Kay Ganahl
- In Gedichte
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scharfer Blick …
aber in die Endlosigkeit
– der Vieldeutigkeit
also von Existenz, Wesen, Sein und Schein –
Gesellschaft, Ordnung und Geschichte
in alle Substanz, die in uns
und außerhalb von uns
scharfer Blick …
aber in die Endlichkeit
– der Eindeutigkeit
also von Einzelnem und Auslese
Eigentum, Gemeineigentum und Erkenntnis
mitunter
verwirrt
wegen der vielen Interpretationsmöglichkeiten
in diesem Fall
mit Frohsinn ins Gelingen-Wollen abdriftend
wegen des Glücks, das angezielt
Ende
Kay Ganahl
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