Bittersüss

Oft,im Zuge des Reifen und Älterwerdens,denke ich wehmütig an frühere Jahre,die Zeit der unbeschwerten Kinder und Jugendtage zurück.Damals, als das Leben noch so herrlich unkompliziert und heiter war.Man noch keine schwerwiegenden Entscheidungen treffen mußte,das Leben in rechte Bahnen gelenkt wurde,die Endlichkeit aller Dinge noch nicht Gegenstand unserer Ängste und Sorgen war.Ja,damals schmeckte das Leben süss.Dann,mit dem Anhäufen von Lebensjahren,dem Pflügge werden ,dem auf eigenen Beinen stehn wurde einem der vielzitierte Ernst des Lebens Gewissheit.Zukunftsweisende Entscheidungen mussten getroffen ,Irrwege beschritten und Ziele anvisiert werden.Das Verlieren liebgewordener Menschen die mit ein Teil unseres Lebensweges beschritten führte uns brachial das Endliche,nimmerkehrende vor Augen.Der Geschmack des Hier und Jetzt ward nun nicht mehr die honigsüße Note des Vergangenen,der fröhlichen Jugend,sondern  bittersüß.Wenig verführisch ,doch auch nicht wiederstehend .Doch was soll all das Wehklagen?Sowie der Genuß einer exotischen fremden Frucht,fremd für gewohnten und verwöhnten Gaumen, Reiz durch die Andersartigkeit gewinnt und Spannung erzeugt möchte ich das Leben auskosten bis zum Schluß.Nein,nicht gierig pressen und hedonistisch aussaugen!Vielmehr mich laben an dem was von sich aus fließt und mir bestimmt ist,Tropfen um Tropfen.