Schriftsteller
- At Oktober 14, 2023
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Die meisten Schriftsteller sind Augen- oder Ohrenmenschen und bilden daher Gesehenes oder Gehörtes nach. Bilden nach? Nein, sie sondern aus, verdichten ihre Darstellung auf den Kern, auf das innere Wesen des so wahrgenommenen.
Otto Schuhmann
Der Photograph
- At Oktober 14, 2023
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In jedem Mann und in jeder Frau verbirgt sich ein Geheimnis, das zu enthüllen ich als Photograph versuchen muß. Die Chance dazu bietet sich, wenn überhaupt, im Bruchteil einer Sekunde durch eine unbewußte Bewegung, ein Aufleuchten der Augen, ein kurzes Lüften der Maske, die alle Menschen tragen, um Ihr Innerstes vor der Welt zu verbergen. In diesem flüchtigen Augenblick muß der Photograph handeln, oder er hat sein Ziel verfehlt.
Yousuf Karsh
Japan Haiku Wettbewerb
- At Oktober 14, 2023
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In drei Zeilen und mit nur 17 Silben eine ganze Welt zu entfalten, das ist die große Kunst der japanischen Haiku-Dichtung, die auch in Deutschland immer mehr Anhänger findet. Anlässlich eines „Japan“ SPECIALS lud Geo ein, ein Haiku zu dichten.
Die Gewinner finden Sie auf der GEO Website.
Ein Wort
- At Oktober 14, 2023
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Ein Wort ist nicht durchsichtig und unveränderlich wie ein Kristall. Es ist die Hülle eines lebendigen Gedankens und kann je nach den Umständen und der Zeit, in der es gebraucht wird, Farbe und Bedeutung wechseln.
Oliver Wendell Holmes
Eines Tages …
- At Oktober 14, 2023
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… wenn wir uns zu Herren der Winde, der Wellen, der Gezeiten und der Schwerkraft gemacht haben, werden wir für Gott die Energien der Liebe nutzbar machen. Der Mensch wird dann, zum zweitenmal in der Geschichte, das Feuer entdecken.
Teilhard de Chardin
Langsamkeit
- At Oktober 14, 2023
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Alles in der Natur geschieht langsam. Der Baum braucht Jahrzehnte, um stark und mächtig zu werden; die Städte, die der Natur noch nahe sind, bildeten sich in Jahrhunderten; Flußtäler sind das Werk von Jahrtausenden, und die Gebirge brauchen Jahrmillionen, um empor zu wachsen. Die Natur kennt keine Hast. Der Mensch erst hat die Hast in die Welt gebracht. Der Mensch der Großstadt ist ein Sklave der Hast. Alles will er überstürzen: Atmen, Gehen, Sprechen, Essen, Schreiben, Lesen – nichts geschieht mehr in der gelassenen Ruhe, mit der die Blumen wachsen, die Rehe äsen, die Flüsse dahinziehen. „Zwinge dich zur Langsamkeit!“ sagt Novalis. In der Langsamkeit liegt das Geheimnis des Reifens. Reifen braucht Zeit, ob es Früchte sind oder Staaten oder große Gedanken.
Helmuth Presser: „Der stille Weg“
Chaos!
- At Oktober 14, 2023
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Der eine hierhin, der andere quer
keiner bleibt stehen,
keinen kann ich fassen,
je schneller gekommen, je schneller gegangen
ich kann nicht mehr.
Ich will etwas sagen, ich will etwas tun
da kommt was andres,
da bin ich verwirrt.
Je mehr gedacht, je mehr verwirrt,
ich kann nicht ruhn.
Ein Lichtblick
einer hat Zeit
einer bleibt stehen
ein großes Glück!
Es ist herrlich
Jesus hat Ruhe
Jesus hat Zeit
es ist alles für mich.
Ruhe!
von H. Semle
Die Liebenden
- At Oktober 14, 2023
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Seht jene Kraniche in großem Bogen!
Die Wolken, welche ihnen beigegeben,
zogen mit ihnen schon, als sie entflogen
aus einem Leben in ein andres Leben.
In gleicher Höhe und mit gleicher Eile
scheinen sie alle beide nur daneben.
Daß so der Kranich mit der Wolke teile
den schönen Himmel, den sie kurz befliegen,
daß also keines länger hier verweile
und keines andres sehe als das Wiegen
des andern in dem Wind, den beide spüren,
die jetzt im Fluge beieinander liegen:
so mag der Wind sie in das Nichts entführen.
Wenn sie nur nicht vergehen und sich bleiben,
so lange kann sie beide nichts berühren,
so lange kann man sie von jedem Ort vertreiben,
wo Regen drohen oder Schüsse schallen.
So unter Sonn und Monds wenig verschiedenen Scheiben
fliegen sie hin, einander ganz verfallen.
Wohin, ihr? – Nirgend hin. – Von wem davon? – Von allen.
Ihr fragt, wie lange sind sie schon beisammen?
Seit kurzem. – Und wann werden sie sich trennen? – Bald.
So scheint die Liebe Liebenden ein Halt.
Gedichte über die Liebe von Bertold Brecht
Aus Siddartha
- At Oktober 14, 2023
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Die meisten Menschen sind wie ein fallendes Blatt, das weht und dreht sich durch die Luft und schwankt und taumelt zu Boden. Andre aber, wenige, sind wie Sterne, die gehen eine feste Bahn, kein Wind erreicht sie, in sich selber haben sie ihr Gesetz und ihre Bahn.
aus Siddhartha. Eine indische Dichtungvon Hermann Hesse
Morgens und abends zu lesen
- At Oktober 14, 2023
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Der, den ich liebe
hat mir gesagt
daß er mich braucht.
Darum
gebe ich auf mich Acht
sehe auf meinen Weg und
fürchte vor jedem Regentropfen
daß er mich erschlagen könnte.
Gedichte über die Liebe von Bertold Brecht