Do One Thing Everyday
- At Oktober 14, 2023
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Do One Thing Everyday That Scares You- Eleanor Roosevelt
Eleanore Roosevelt (Wikipedia, deutsch)
Vergessene Weisen
- At Oktober 14, 2023
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Dies ist das verzückte Sich-Sehnen,
Das zärtlich müde Sich-Dehnen,
Ist all das Erschauern im Hain
In der Umarmung der Winde,
Ist aus Laubes grauem Gewinde
Der Chor kleiner Stimmen fein.
O dies zarte und muntere Girren,
Dieses Zwitschern und Zücken und Sirren,
Als ob es der leise Schrei
Der Gräser, der winderregten,
Und im Wasser , dem rollend bewegten
Das Klirren von Kieseln sei.
Diese Seele, so traurig und zage
In ihrer schläfernden Klage,
Es ist die unsere, sag?
Ist die meine, nicht wahr, und die deine,
Deren leis litaneiend Geweine
Verhaucht im scheidenden Tag?
Paul Verlaine ( 1844-1896)
keine pillen
- At Oktober 14, 2023
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da leben wir nun
in getrennten räumen
sauber aufgeräumt,
alles an seinem platz
alle pflichten erfüllt
für heute
die brote sind geschmiert
alle versorgt
alles in ordnung
auch die kopfschmerzen …
nur gegen
herzensangelegenheiten
helfen
keine pillen.
Briefe der Freundschaft
- At Oktober 14, 2023
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Menschen, die keine Briefe gewechselt haben, kennen einander nicht.
Konstantin Raudive
Über die Entfernung zwischen Freunden finden wir bei Arthur Schopenhauer und Clemens von Brentano widersprüchliche Auffassungen. Bei näherer Betrachtung will es allerdings scheinen, daß zwischen beiden Ansichten dennoch keine unüberbrückbare Kluft besteht, wenn die freundschaftliche Verbundenheit schriftlich im Gedankenaustausch fortdauert. Schopenhauer, der wie Nietzsche Zweifel in die Möglichkeiten der Freundschaft setzte, glaubt, „daß Menschen, die wir nicht sehen, wären sie auch unsere geliebtesten Freunde, im Laufe der Jahre austrocknen, wodurch unsere Teilnahme an ihnen mehr und mehr eine bloße vernünftige, ja traditionelle wird.“ Er fährt fort, daß die lebhafte und tiefgefühlte Freundschaft denen vorbehalten bleibe, die wir vor Augen haben. In gewissem Umfange wird man der Erfahrung Schopenhauers zustimmen müssen, insbesondere dann, wenn die Wurzeln einer freundschaftlichen Verbundenheit nicht aus tieferen Schichten ihre Kräfte ziehen. Dagegen steht die Meinung von Clemens von Brentano, daß Freundschaft nicht heiße „zusammenhängen und zusammensitzen“. Für ihn ist Freundschaft „groß und frei und liegt im Gedanken, für den jeder Raum gleich nah ist.“
Wo die auf persönlicher Affektifität beruhende Sympathie überwiegt, mag Schopenhauer recht behalten, Clemens von Brentano dagegen für diejenigen Bindungen, die ihren Ursprung im geistigen Bereich finden, wie auf uns überkommene Briefe der Freundschaft vielfältig erkennen lassen.
In einem Essay über den Brief teilt der Philosoph Ernst Horneffer seine Ansicht.
Er ermuntert uns, den Reichtum von Erlebnissen, Schönheiten und Freuden nicht achtlos vorübergehen zu lassen, sondern für den Freund und nicht zuletzt auch für uns selber im Brief festzuhalten. Seine Betrachtung schließt mit der Aufforderung: „Und wenn du abends nach der Tagesarbeit zu müde und abgespannt bist, um einen Brief zu schreiben, einen Brief mit Inhalt, der von deinem Sinnen und Träumen, Empfinden, Wünschen, Hoffen, Sehnen Kunde gibt – warum erhebst du dich nicht in der Frühe, um in der Frische des Morgens bei noch unverbrauchter Kraft deinem Freunde etwas von deinem Inneren kundzutun? Das ist keine Zeitverschwendung, ist auch keine Kraftvergeudung. Die Wärme des Gefühls, die gehobene Stimmung deiner tiefen Seelenkräfte wird auf deine Tagesarbeit ausstrahlen, du wirst freudiger arbeiten und in dieser frohen Arbeit Besseres leisten.
Der Brief sei dir ein Fest! Dieses Fest darfst du dir gönnen. Ein griechischer Weiser sagte: „Ein Leben ohne Feste ist wie eine Wanderung ohne Herberge!“
Heimat
- At Oktober 14, 2023
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Bei den Kastanien beschwor ich an sommerheißem Tage
unter der Magie des Schweigens
die Mächte des Ortes der Lebenden und der Toten
die in der Umarmung meiner Gedanken
dem Besitz meiner Erinnerungen
mir Kraft verleihen
mich mit einem unsichtbaren Schild umgeben
und mein Herz mit einem silbernen Faden der Macht umwinden
der mich zurückzieht
in ewigem Kreislauf
aus der Ferne
zu meinem
Ursprung
Esther Münch
Bevor ich sterbe
- At Oktober 14, 2023
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Noch einmal sprechen
von der Wärme des Lebens
damit doch einige wissen:
Es ist nicht warm
aber es könnte warm sein.
Bevor ich sterbe
noch einmal sprechen
von Liebe
damit doch einige sagen:
Das gab es
das muß es geben.
Noch einmal sprechen
vom Glück der Hoffnung auf Glück
damit doch einige fragen:
Was war das?
Wann kommt es wieder?
Unbekannter Dichter
Das Hohelied der Liebe
- At Oktober 14, 2023
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Unter den Kräften,
die das Menschenherz wecken,
erfüllen und begeistern,
ist sie die mächtigste.
Unter den Geheimnissen,
die ihm seine Not schaffen,
seine Trauer, seine abgründige Sehnsucht,
ist sie die tiefste.
Liebe ist eine Quelle,
aus der das Leben kommt.
Sie öffnet die Quellen lebendiger Kräfte.
Sie eröffnet die Zukunft,
den Morgen, den Mittag, den Abend,
die Nacht des Lebens.
Sie ist Anfang und Ziel.
Aber Liebe ist eine Kunst,
und Zärtlichkeit will gelernt sein.
Wer hin- und herspielt
von einer Erfahrung zur anderen, wird,
wenn nicht wirkliche Liebe ihn am Ende ergreift,
stumpf gegen die Liebe.
Lieben lernen braucht Zeit.
Denn am Anfang liebt jeder
im anderen sein eigenes Bild.
Er schaut in einen Spiegel.
Wer aber nicht am Spiegel vorbei
den anderen wahrnimmt,
kann ihn nicht lieben.
Die Jahre führen uns durch Tageszeiten,
durch Morgen und Mittag, Abend und Nacht.
Und immer wieder begegnen wir
anderen Kräften, anderen Aufträgen,
immer wieder machen wir
andere Erfahrungen mit uns selbst.
Am Morgen gleichsam,
in jungen Jahre, werden es Stimmungen sein,
Träume, Gefühle, die uns erfüllen.
Mit der Sehnsucht
werden wir Freundschaft schließen,
mit Freude und Trauer,
mit Furcht und träumerischer Phantasie.
Es ist Zeit für den Mut, zu sagen:
das erfüllt mich, das fühle ich!
Danach sehne ich mich.
Denn Mut ist nötig,
zu bekennen wer wir sind,
da wir doch uns selbst
noch kaum verstehen.
Die Stunden rücken vor, es wird Mittag.
Der gemeinsame Weg wird länger.
Eine Straße denke ich mir,
auf der zwei miteinander, nebeneinander gehen.
Einer denkt für den anderen und mit ihm.
Einer sieht für den anderen.
Sie lassen die Welt und die Menschen
und die Probleme auf sich zukommen.
Der eine ermutigt den anderen,
durchzuhalten,
und beide miteinander
nehmen es mit dem Begegnenden auf.
Und nicht immer ist einer der Stärkere.
Das wechselt.
Und meistens ist auf die lange Zeit
der der Stärkere,
der der Schwächere zu sein schien.
Der Liebende erkennt sich selbst
in der Liebe des anderen.
Er begreift, wieviel er wert ist.
Er findet Mut. Findet Selbstvertrauen.
Aber er sieht auch dies: Wer er nicht ist.
Denn der Mann ist nicht der Held.
Die Frau nicht die Heilige.
Beide sind auch Egoisten, Herrscher,
Tyrannen, Schwindler, Verbraucher.
Und nur, wenn sie das sehen,
werden sie lieben.
Und nur, indem sie lieben
und sich lieben lassen,
überwinden sie im anderen die Gefahr,
daß er sich selbst verachtet
oder sich selbst verherrlicht.
Und so lernen sie die Kunst,
zu lieben und doch nicht zu besitzen,
zu führen und doch nicht zu herrschen,
sich hinzugeben, ohne zu gehorchen,
zu bergen und doch nicht zu verschlingen,
nahe zu sein und doch nicht festzuhalten,
sich zu binden, ohne Freiheit zu nehmen.
Die Zeiten des Tages haben ihre Botschaft.
Der Mittag sagt: die Welt ist groß.
Geh deinen Weg mit kräftigen Schritten.
Weite dich. Dehne dich aus.
Sei nicht zufrieden mit dem,
was du bist und was du kannst.
Aber dein Heil ist nicht außen allein.
Nimm auch den anderen Weg unter die Füße:
den nach innen.
Suche mit aller Klarheit deines Geistes
nach Wahrheit.
Die Bilder wandeln sich.
Irgendwo endet der Weg.
Irgendwann werden die Füße müde
und sehnen sich nach der Stille des Abends.
Wenn der Weg lang wird
und mühsam und steil,
dann darf der Liebende müde werden,
ohne daß er aufhörte, ein Liebender zu sein.
Die Zeichen, die hin und her gehen,
die Zeichen der Zartheit und Dankbarkeit,
werden einfach.
Sie sind wie ein Echo
aus langen, gemeinsamen Zeiten.
Sie sind ebensoschön
wie die starken Erfahrungen früherer Jahre.
Sie sagen ebensoviel.
Und sie sind nötig wie eh und je.
Und wieder finden sie miteinander,
die Liebenden eine neue Kraft:
Sie nehmen die Zeichen auf,
die aus der höheren,
der verborgenen Welt kommen.
Sie wissen: diese Welt ist geheimnisvoll
und wir sind ihr Teil.
Uns umschließt ein Ganzes, das schön ist
nach einem heimlichen Willen und gut.
Sie empfinden und wissen:
Es ist einer, der uns segnet.
Sie wissen und bejahen das Einfache,
daß sie sterblich sind, schwach und anfällig,
angewiesen auf Luft, Licht und Nahrung,
auf Wasser und Erde wie Pflanze und Tier.
Das verstehen Liebende am Abend:
daß Geheimnisse sind in der Welt,
und das tiefste davon die Geborgenheit
des armen, des gefährdeten Menschen.
Jörg Zink
Fingerzeig der Zuneigung
- At Oktober 14, 2023
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Oft werden die großen Gefühle unter ganz ähnlichen Umständen hervorgerufen! Begehren erwacht vor allem dann, wenn wir das Gefühl haben, selbst begehrt zu werden.
Dorothy Tennov hat damit eine Regel entdeckt, die zweifellos zu den wichtigsten Gesetzen zwischenmenschlicher Beziehungen gehört: Willst du, dass andere dich mögen, so entwickle ein aufrichtiges Interesse für sie. Denn jemandem das Gefühl zu geben, dass man ihn beachtet, dass man ihn gern hat, dass er etwas Besonderes ist, gehört zu den stärksten Aphrodisiaka, die jedem von uns zur Verfügung stehen.
„Wenn du geliebt werden willst, liebe!“, wusste schon der römische Philosoph Seneca (4 v. Chr. 65 n. Chr.). Dieser Satz hat bis heute nichts von seiner Wahrheit eingebüßt.
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Liebeserklärung
- At Oktober 14, 2023
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An dich denken
so, wie jetzt.
dich weit weg
lächeln sehn
im Schlaf.
Die Hand durch die Nacht
in dein Haar schicken
und einen Kuß
wie eine Sternschnuppe
durch deinen Traum.
Die Ferne aufrollen
wie eine Schnur
an deren Ende
deine Wärme ist.